Am Morgen um vier aus den Federn. Um fünf bringt uns Nonna auf den Bahnhof, und kurz vor sechs sind wir auf dem Flughafen. Praktisch noch keine Leute, daher das Gepäck schnell aufgegeben. Bei der Sicherheitskontrolle peinliches Erlebnis: Ich habe total vergessen, dass ich die Sonnencreme im Rucksack hatte. Sie wird entsorgt, dabei war die Flasche praktisch noch voll. Boarding beginnt gegen 7.20 Uhr, und kurz nach acht heben wir ab. Da die Flugzeit nur eine Stunde beträgt, kommen wir trotzdem pünktlich an. Mit dem CAT ohne Halt in einer Viertelstunde nach Wien Mitte und von dort mit der U-Bahn zum Stefansplatz, wo wir unser Hotel rasch finden. Die Zimmer sind, wie vermutet, noch nicht bereit. Wir deponieren das Gepäck und trinken zunächst einmal etwas im benachbarten Café Aida.
Der Stefansplatz ist voller Leute, vor allem hat es jede Menge Schulklassen. Vor dem ersten Satdtspaziergang vergewissern wir uns noch, dass wir um eins den Platz mit den Fiakern finden. Dann bummeln wir durch die Kärtnerstrasse zur Oper. Ein Besuch im Kaufhaus Steffel endet etwas frustriert, denn was da angeboten wird, ist zwar sehr schön, aber definitiv nicht in unserer finanziellen Reichweite. An der Oper vorbei geht es zum Karlsplatz und dann mit der U-Bahn zurück zum Stefansplatz. Es ist etwas kühtl geworden, und es fallen auch erste Regentropfen. Im Hinblick auf die Fiakerfahrt holt Nina ihre Jacke aus dem Koffer. Dann essen wir direkt auf dem Stefansplatz ein Risotto mit Pilzen bzw. einen Rindfleischsalat. Nächste Station ist der Platz mit den Fiakern, wo unsere bestellte Kutsche mit einer kleinen Verspätung von etwa fünf Minuten eintrifft. Während einer Stunde fahren wir nun in gemütlichem Tempo an den Hauptsehenswürdigkeiten der Innenstadt und des Rings vorbei, und lernen so die Stadt schon ganz gut kennen.
Nach unserer Rückkehr sind die Zimmer bezugsbereit. Da wir sehr früh aufgestanden sind, machen wir eine kurze Siesta und treffen uns wieder um halb vier in der Hotelhalle. Dann fahren wir mit der U-Bahn nach Schönbrunn. Dort kaufen wir ein Sisi Ticket, das zur "Grand Tour" durch die Räume des Schlosses, des Sisi-Museums und des Hofmobilienmuseums berechtigt. Die Räume muss man nicht mehr wie früher mit einer Gruppe besuchen, sondern man bekommt einen Audio-Guide und bewegt sich individuell.
Anschliessend besuchen wir den Park und steigen empor zur Gloriette, wo wir einen grossartigen Ausblick aufs Schloss und ganz Wien haben. Auf den Besuch des "Labyrinths" im Park verzichten wir, weil wir dafür noch einmal Eintritt bezahlen müssten.
Wieder im Hotel, reservieren wir für das Nachtessen einen Tisch auf der Dachterrasse. Im Restaurant Settimo Cielo geniessen wir ein ausgezeichnetes Dinner. Während Nina anschliessend gleich in ihr Zimmer geht, mache ich noch einen kurzen Bummel über den Stefansplatz zu einem Schlummertrunk.
Am Morgen kurze Aufregung. Wir haben auf halb neuen zum Morgenessen abgemacht, aber Nina reagiert nicht auf Klopfen an der Zimmertür und nimmt auch das Telefon nicht ab. Schliesslich meldet sie sich, das Telefon hat sie geweckt. Wegen des Lärms der Müllabfuhr hat sie sich Ohropax in die Ohren gesteckt und den Wecker entweder nicht gestellt oder nicht gehört. Mit einer Viertelstunde Verspätung sind wir im Frühstücksraum Erste Station nach dem Frühstück ist das Sisi-Museum. Dazu gehört auch die Besichtigung der kaiserlichen Porzellansammlung und der kaiserlichen Prunkgemächer, die denen in Schönbrunn von der Funktion her zum Teil entsprechen. Anschliessend gelingt es uns, eine Karte für die Führung in der Hofreitschule für 13 Uhr zu ergattern. Zu Fuss geht es dann durch den Volksgarten, wo wir die vielen Rosensorten bewundern, am Burgtheater vorbei zum Café Landtmann, so wir ein echtes Wiener Schnitzel bestellen, allerdings auf Nachfrage des Kellners, der uns zu Recht als Touristen erkannt hat, mit Pommes und nicht mit den eigentlich passenden Petersilienerdäpfeln. Ich esse mein Schnitzel mit Mühe auf, Nina schafft es nicht ganz.
Nun geht es zurück zur Spanischen Hofreitschule, wo wir die schönste Reithalle der Welt bewundern dürfen, allerdings ohne Vorführung, und dann den Lipizanern in den Ställen einen Besuch machen. Dann geht es zurück ins Hotel, wo wir uns eine Stunde ausruhen. Dann bringt uns die U-Bahn zum Praterstern, wo wir das Wiener Wachsfiguren Kabinett besuchen, Es ist deutlich kleiner als das in London, das ich vor zwei Jahren mit Luca gesehen habe. Eine Wanderung durch den Vergnügungspark der Praters führt uns an vielen Bahnen vorbei, die uns aber meist zu wild sind. Nur beim Praterturm lassen wir uns mit einem Kettenkarussell auf eine Höhe von 93 Metern entführen.
Wieder im Hotel ziehen wir uns kurz um und statten den dem Im Führer gerühmten Einkaufszentrum "Ringpassagen" einen Besuch ab. Es ist aber eine Dreiviertelstunde vor Ladenschluss schon wie ausgestorben und auch sonst nicht sehr attraktiv. Wir bummeln noch etwas durch die Stadt. Ich habe nach dem gewaltigen Mittagessen gar keinen Hunger mehr, und Nina kauft sich in einem Nordsee einen Wrap mit Lachs. Ich begnüge mich mit einem Viertel gespritztem Weissen. Um halb acht sind wir im Hotel. Nina geht gleich auf ihr Zimmer. Ich schreibe den Tagesbericht und werde später wohl für einen Schlummertrunk noch einmal auf den Stefansplatz gehen.
Heute ist der dritte und schon letzte Tag unseres Wien Aufenthalts. Nina möchte ihn vor allem für Shopping Nutzen. Wir machen eine erste Runde durchs Quartier rund um den Stefansdom und die Kärtnerstrasse, müssen aber feststellen, dass noch alle Läden geschlossen haben. Nun teilen wir uns auf. Währen Nina nun ernsthaft einkaufen geht, mache ich der Kapuzinergruft meine Aufwartung. Dort begegnet mir noch einmal Sisi, diesmal aber im Sarkophag an der Seite ihre Mannes Kaiser Franz Josef. Ein Anruf bei Nina zeigt, dass sie noch nicht ganz fertig ist. Ich nutze die Zeit und esse ein echtes Stück Sachertorte im Kafee Sacher. Dann treffen wir uns wieder zum Mittagessen und holen dann im Hotel das Gepäck ab. Nächste Statiion ist der Bahnhof Wien Mitte, wo wir unser Gepäck aufgeben. Die nette Dame am Schalter sorgt auch gleich noch dafür, dass wir nebeneinander sitzen können.
Da wir nun noch fast den ganzen Nachmttag vor uns haben, besuchen wir als Erstes das Hundertwasserhaus. Wieder zurück am Westbahnhof, trinken wir etwas und besuchen dann zum Abschluss unseres Aufenthalts in der Donaumetropole die sehr anregende Ausstellung im "Haus der Musik".
Nun ist es Zeit, auf den Flughafen zu fahren. Die neuen Bahn bringt uns nonstop in etwas mehr als einer Viertelstunde hin. Wir nutzen die Zeit bis zum Abflug, um etwas zu essen. Ich finde hier auch eine Steckdose, um mein Phone aufzuladen. Da der Flieger von Zürich mit fast eine Stunde Verspätung eintrifft, verzögert sich unser Abflug entsprechend. In Zürich verpassen wir den Flugzug und müssen deshalb bei der Station Hardbrücke umsteigen, was mit dem Gepäch etwas mühsam ist. In Brugg erwartet uns Stefano und erspart uns so das erneute Umsteigen auf den Bus und den Fussmarsch vom Stollen nach Hause.