Reise zum Bruder in Houston April 2018




1. Tag: Freitag, 20. April


Ruhiger Flug nach Houston

 

Auf 5.20 Uhr bringt mich Annamaria auf dem Bahnhof für den Zug zum Flughafen . Er ist um diese Zeit nur schwach besetzt, und wir kommen pünktlich an. Da ich das Gepäck schon gestern aufgegeben habe, geht es gleich zur Sicherheitskontrolle und dann zum Gate. Um halb sieben ist Boarding, und unser Flug startet pünktlich nach Frankfurt, wo wir kurz nach acht den Flieger wieder verlassen können. Dann beginnt ein langer Marsch durch den riesigen Flughafen zum neuen Gate, bei dem ich über 5000 Schritte zurücklege. Die Passkontrolle unterwegs braucht wenig Zeit, und gegen halb 10 sind wir auch hier bereit zum Boarden. Obwohl die Schlange unübersehbar lang erscheint, geht es dann doch recht speditiv. Ich habe mir für einmal einen Gangsitz reserviert und erlebe deshalb den Flug nur auf dem Monitor mit. Vor dem Start eine kurze Verzögerung, weil eine Störung an den Toiletten angezeigt wurde, aber zum Glück ist es falscher Alarm. Nach einem ruhigen und vor allem auch erstaunlich leisen Flug erreichen wir Houston fast auf die Minute pünktlich. Da die Einwanderung komplikationslos in einer knappen halben Stunde  erledigt ist, ich meinen Koffer auf Anhieb finde auf dem Transportband und der Zoll heute Tag der offenen Türen feiert, kann ich schon bald meinen Bruder in die Arme schliessen.

 

Wir erreichen das Haus in Spring praktisch gleichzeitig mit Riet und Carolyn, und nun folgt die übliche überschwängliche Begrüssung. Ich mache mich kurz frisch und verteile dann die mitgebrachten Geschenke. Später tauchen auch Alex, Beatrice und Michael auf. Beatrice ist fast nicht wieder zu erkennen, so sehr hat sie abgenommen, und auch Michael und Alex sind schlanker geworden. Gemeinsam essen wir, jeder etwas anderes. Hans macht für mich auf dem Grill ein feines Angus Rindssteak und dazu eine Rösti. Den dazu versprochenen Salat vergisst er dann allerdings beim Kochen.

 

Den Abend verbringen Hans und ich vor dem Fernseher, Wir sehen uns das Baseballspiel der Astros in Chicago bei den White Sox an. Um 21 Uhr - ich bin nun seit 24 Stunden auf den Beinen und eigentlich noch erstaunlich frisch - führen die Astros mit 6 zu 0, und so kann ich mich getrost zum Schlafen verabschieden. 

 

Bilder; 1 Lange Schlange beim Boarden in Frankfurt; 2 Ein Whirlpool als Neuerung im Garten von Hans; 3  Michael und Beatrice zu Besuch; 4 Hans hantiert am Grill, im Vordergrund die selbst gebastelte Whirlpool Heizung

 



2. Tag: Samstag, 21. April


Shopping mit Carolyn

 

Die grossen Probleme mit der ersten Nacht bleiben mir diesmal erspart. Ich schlafe ohne Probleme bis 7 Uhr morgens. Nach meinem üblichen Morgenessen hier (Orangensaft, Kaffee, Joghurt und ein Sandwich mit Käse und Salami) arbeite ich am Computer: Tagebucheintragung und Ergänzung der Website durch die neue Reise, Gegen Mittag begleite ich Riet und Carolyn zum Shopping bei Target. Auf dem Weg stoppen wir bei Shipley's Donuts, wo ich der Versuchung natürlich nicht widerstehen kann. Bei Target kaufe ich für Carolyn Stickers, die noch zu meinem Geschenk für sie gehören, und für Genc zwei verschiedene Valentina Saucen. Hier finde ich auch das Bostoner "Sam Adams" Bier, das wir gestern vergebens gesucht haben, Dann erwerbe ich noch einen Staubsaugeraufsatz mit zahlreichen dünnen Plastikröhrchen, mit dem man in jedem Winkel säubern kann (Schubladen, Storen etc.)

 

Als wir uns auf den Heimweg machen, beginnt es zu regnen, und für den Rest des Tages bleibt das Wetter trübe. Allerdings ist es wenigstens etwas wärmer geworden. Ich nutze den Nachmittag für die Arbeit an meiner Homepage, wo noch diverse Lücken zu füllen sind. Das Nachtessen besteht heute aus einer feinen Pizza. Da sie aber eher so ist wie bei uns nicht wie sonst in Amerika üblich, bin ich der einzige, der sie richtig gut findet. Dazu mache ich mir einen Salat mit Thousand Island Dressing. Schon bevor das Essen bereit war, hat das Baseballspiel begonnen. Die Astros sind immer noch in Chicago zu Gast, wo es offenbar, wenn man die Kleidung der Zuschauer betrachten, noch deutlich kälter ist als bei uns. Die Astros gehen in den ersten vier Innings mit 10 zu 0 in Führung. Diesmal bekommt also der erneut hervorragende Pitcher Kuechel die nötige Unterstützung für den ersten Sieg, Kurz vor dem Ende des Spiels und gleich nach Carolyn ziehe ich mich in die oberen Gemächer zurück, wo ich vor dem Einschlafen noch etwas lese.

 

Bilder; 1 und 2: Mein neuer Staubsaugeraufsatz; 3 Das Haus von Riet und Hans; 4 Das Haus von Beatrice und Michael

 



3. Tag: Sonntag, 22. April


Crawfish Dinner mit Michaels Familie

 

Heute Nacht habe ich es ohne Tablette versucht und erwache prompt schon um halb sechs. So habe ich viel Zeit, um die Sonntagszeitung zu lesen, bevor ich nach unten gehe zum Frühstück. Es ist immer noch recht frisch, um die 15 Grad, aber ich esse trotzdem im Freien. Den Rest des Morgens nutze ich, um meine Homepage endlich einmal zu komplettieren. Im Reisetagebuch fehlen Bilder, und die Wanderung habe ich noch gar nicht eingetragen. Zudem bestelle ich die Tickets für das Baseballspiel vom Mittwoch, nachdem mir Hans noch einmal versichert hat, dass er das gerne machen würde. Er reserviert seinerseits einen Parkplatz in der Nähe des Stadions,

 

Ab Mittag sitzen Hans und ich vor dem Fernseher, um das dritte Spiel der Astros in Chicago gegen die Whitesox zu betrachten. Nach harzigem Beginn explodieren ihre Bats im 7. Inning, und schliesslich gewinnen sie auch dieses dritte Spiel deutlich mit 7 zu 1. Hans telefoniert zwischendurch mit Vater . Nachdem er ihn über den Festnetzanschluss wieder einmal nicht erreicht hat, versuche ich es über What's App, und er nimmt tatsächlich ab. Die beiden werden zwar dann einmal unterbrochen, aber Vater ruft gleich zurück, und so können sie ihr regelmässiges Telefongespräch auf die üblich Länge von etwa 45 Minuten ausdehnen.

 

Michael und Riet sind inzwischen unterwegs und versuchen in verschiedenen Geschäfte die nötige Menge Crawfish (Süsswasserkrebse) einzukaufen. Offenbar war es ein schlechter Frühling für diese Tiere, und der Bestand in den Läden ist sehr beschränkt. Schliesslich gelingt es aber, und wir richten auf der Terrasse einen  grossen Tisch ein, abgedeckt mit Zeitungspapier. Darum herum stehen wir dann alle und knacken die Krebse, die aber dieses Jahr offenbar nicht nur selten, sondern auch sehr klein sind und kaum "Fleisch" haben. Trotzdem reicht es für uns alle.

 

Inzwischen merke ich doch, dass ich schon lange auf den Beinen bin und mache mich gegen neun auf in mein Schlafgemach, wo ich noch etwas lese, bald aber das Licht löschen.

 

Bilder: 1 Langsam setzt sich das Blau durch; 2 Die Crawfish sind zum Essen bereit; 3 Beatrice greift herzhaft zu; 4 Gemütlicher Abend auf dem Sitzplatz

 



4. Tag: Montag, 23. April


Erste Einkaufstour mit Hans

 

Heute Morgen bin ich zum ersten Mal mit dem Hündchen von Beatrice und Michael unterwegs. Wir machen die gleiche Runde, die ich vor Jahren jeweils walkend absolviert habe, zur Theiss Mail RD und dieser folgend bis zur Theiss Elementary School (erste Schule von Michael und Carolyn) und dann zurück durchs Quartier am Haus von Hans vorbei wieder zu Michaels Haus, wo mich Beatrice noch zu einem Kaffee einlädt. Ich bin etwas mehr als 45 Minuten unterwegs, und alle hatten schon Angst, dass ich mich verlaufen hätte.

 

Hans schlägt vor, dass wir heute eine erste Shopping Runde machen, und ich bin gerne damit einverstanden. Unsere erste Station ist HEB, wo Fruchtsaftzusätze für meinen Sodastream und alle Zutaten für Spaghetti mit Nonnosauce, die ich diese Woche einmal kochen will, kaufe. Die nächste Station ist neu für mich, eine Aldi Filiale, die es früher nicht gab. Hier kaufen wir ganz deutsch ein: Bier und Oktoberfestbratwürste. Dann geht es weiter zu Costcos, wo ich eine schönes Geschenk für Annamaria finde. Mit dem Kauf der Vitamine muss ich noch zuwarten, denn ich bin durch die Auswahl überfordert und muss zuerst noch präzisere Instruktionen anfordern. Wie letztes Mal essen wir hier den berühmten Hot Dog für $ 1.50. Auf dem Rückweg schauen wir noch bei Sam's vorbei, wo ich Brillenputztücher in einer Grosspackung (255 Stück für 8 Dollar) und eine günstige Drahtlose Computermaus kaufe (meine kabelverbundene ist auf dem Weg hierher etwas einklemmt worden, und die rechte Taste funktioniert nicht mehr).

 

Zum Nachtessen hat Riet mit Hackfleisch gefüllte Peperoni gekocht, dazu gibt es Reis. Das schmeckt sehr lecker. Als ich Riet dafür lobe, meint sie, das sei das einzige, was sie kochen könne.

 

Am Abend beginnt der längere Homestand der Astros mit dem ersten Spiel gegen die Angels. Cole bietet erneut eine gute Leistung als Pitcher, aber die Batter bleiben trotz acht auf alle Innings verteilten Hits letztlich erfolglos, so dass das Spiel 2;0 verloren geht.

 

Bilder:  1 Mittagessen bei Costcos für etwas mehr als 2 Dollar; 2, 3 und 4: Mein neuer Freund Max

 



5. Tag: Dienstag, 24. April


Mittagessen mit Riet, Hans und Beatrice beim Italiener

 

Heute stehe ich etwas  später auf, das merke ich dann auf dem Hundespaziergang, da es inzwischen schon am Morgen recht warm wird. Ein Teil des Morgens ist wie immer dem "Arbeiten" gewidmet. Ich schreibe den Tageseintrag ins Tagebuch und füge meinem Internet Reisetagebuch einen weiteren Tag hinzu. Dann bleibe ich auf dem Reisetagebuch und vervollständige die Einträge früherer Reisen, bei denen zum Teil die Bilder fehlen.

 

Gegen zwölf machen wir uns auf den Weg zum Mittagessen, zu dem ich eingeladen habe. Neben Hans und Riet kommt diesmal auch Beatrice mit. Wir gehen ins gleiche italienische Restaurant wie letztes Mal. Ich wähle für mich ausgezeichnete und sehr knusprige calamari fritti als Vorspeise und vitello marsala mit Gemüse und einer Riesenkrokette als Beilage. Es schmeckt sehr gut. Nach dem Espresso die Rechnung und damit die grosse Überraschung: In der Schweiz hätten wir zu zweit mehr bezahlt als hier zu viert.

 

Wieder zu Hause, lege ich mich etwas aufs Bett, um die NZZ zu lesen, und es dauert nicht lang, da bin ich eingeschlafen. Gegen drei wieder nach unten und dort zum ersten Mal in den Pool, aber nicht für lange, denn das Wasser ist wegen des kalten Wetters in den letzten Tagen sehr kühl, nicht viel mehr als 20 Grad, schätze ich (Hans hat im Moment kein Thermometer). Zum Glück gibt es ja neuerdings den Whirlpool, wo ich mich im Sprudelbad wieder aufwärmen kann. Dann setze ich mich mit Hans zusammen, und wir bestellen eine paar Sachen bei Amazon, teils für mich, teils als Geschenk gedacht. Hans verspricht mir, dass sie vor meiner Abreise eintreffen werden,

 

Zum Nachtessen, das angesichts des reichlichen Mittagessen bescheiden ausfallen darf, gibt es für Hans und mich Oktoberfest-Bratwurst mit Senf und Kartoffelsalat. Dann sehen wir uns ein sehr abwechslungsreiches und spannenden Baseballspiel an, das aber die Astros leider wieder knapp verlieren. Vor dem Schlafen schliesslich reicht es wieder nur für ein paar Seiten, bevor mit die Augen zufallen und ich das Licht lösche.

 

Bilder: 1 Das italienische Restaurant; 2 Zurück zum Auto von Hans; 3 Aufwärmen im Whirlpool



6. Tag: , Mittwoch, 25. April


Take me out to the ballpark

 

Auch heute Morgen bin ich nach dem Frühstück wieder zuerst mit Max unterwegs. Es ist nun schon deutlich wärmer als gestern, und ich bin froh über das Glas Wasser, das ich nach meiner Rückkehr bei Beatrice trinken kann. 

 

Gegen halb zwölf machen sich Hans und ich auf den Weg nach Downtown zum Stadion. Obwohl unsere beiden Navis das Ziel am selben Ort angeben und wir dieses relativ problemlos erreichen, finden wir den Parkplatz, den Hans reserviert hat, auf Anhieb und auch nach mehreren Ehrenrunden nicht. Schliesslich geben wir es auf, denn inzwischen hat das Spiel bereits begonnen. Wir wählen das nächstbeste Parkhaus und lassen uns von dort mit dem Taxi zum Stadion bringen. Zu Beginn des 3. Innings haben wir unsere Plätze erreicht. Verpasst haben wir nicht viel, es steht immer noch 0:0, und beide Pitcher haben die ersten sechs Batter der Reihe nach hinausgeworfen. Als im vierten Inning der Pitcher der Angels drei Walks hintereinander vergibt, wird es zum ersten Mal richtig laut im Stadion, und alles erhebt sich und schreit, als Bregman mit einem Double drei Runs nach Hause bringt. Im sechsten Inning gelingt Altuve endlich der erste Homerun der Saison, und die Astros führen 4 zu 0. Im siebten verkürzen die Angels auf 4 zu 2, aber auf der anderen Seite erhöhen die Astros mit einem weiteren Homerun auf 5 zu 2. Das ist dann auch das Schlussresultat, und die Zuschauer ziehen befriedigt ab. Wir finden nach einigem Suchen in der Nähe ein Taxi, das uns zu unserem Parkhaus bringt, und die üblichen Rushhour Staus schaffen wir es bis 18 Uhr nach Hause.

 

Den Abend verbringen Hans und ich bei angenehmen Temperaturen auf dem Sitzplatz, wo wir gemeinsam Musik hören (unter anderem alle alten Lieder von Freddy).

 

Bilder: 1 Teil meiner Spazierroute mit Max; 2 Bereit zur Abfahrt zum Spiel; 3 Downtown Houston; 4 Im Stadion

 



7. Tag: Donnerstag, 26. April


Mit Riet und Carolyn bei Reach und noch einmal Shopping

 

Wie jedesmal, wenn ich da bin, begleite ich einmal Riet und Carolyn dahin, wo sie tagsüber betreut wird. Ich freue mich, den wirklich originellen Arts-Teacher wieder zu sehen. Stolz zeigt er uns, was er vorbereitet hat für den Muttertag. Auch ein neues "Kunstauto" hat er entwickelt, diesmal zum Thema "Running". Er fragt mich nach meinem besten Ergebnis als Läufer, und dann zeigt er uns das Auto und ich darf mich auf einem Stern mit meinem besten Ergebnis übe 800 m verewigen, Ich bin nun auch ein Star. Riet zeigt mir auch noch die neuen Aussenanlagen. Es ist hier einiges investiert worden. 

 

Da Beatrice heute Nachmittag zu einem Flug nach London startet, schläft sie den ganzen Morgen vor, und deshalb kann ich mit Max nicht vor zwei Uhr gehen, Dafür schlägt mit Hans eine weitere Shopping Runde vor. Auf meinen Wunsch geht es diesmal zuerst nach Walmart, wo ich nun doch für jeden in der Familie ein kleines Geschenk kaufe. Auch die Cortison Tuben für Barbara finden wir dort. Dann geht es noch einmal zu Costcos, wo ich die Vitamine B12 für die Potenzas poste.

 

Wieder zu Hause, kommt mir in den Sinn, dass ich ja noch mit Max gehen muss. Zuerst will ich es heute auslassen, aber dann tut mir der kleine Hund leid, und ich mache mich doch auf. Da man die Alarmanlage entschärfen muss, bitte ich Hans, mich zu Michaels Haus zu begleiten. Die Freude von Max, als ich auftauche, ist unbeschreiblich, auch wenn wir nur eine abgekürzte Runde machen.

 

Heute koche ich hier im Haus meine Nonno Sauce mit Vollkorn Spaghetti, was eine echte Herausforderung ist, weil es nur recht kleine Pfannen hat. Es gelingt aber doch alles gut, auch wenn Hans die Sauce etwas stark gewürzt findet. Auch Alex isst bei uns und isst die Spaghetti klaglos.

 

Am Abend wie gewöhnlich noch etwas auf dem Sitzplatz, Weil die Astros heute kein Spiel haben, entfällt die Zeit vor dem Fernseher, Dafür gehe ich bald einmal nach oben, um vor dem Schlafen noch etwas zu lesen.  

 

Bilder: 1 Das Runner-Kunstauto; 2 Der Künstler vor seinem Werk; 3 Als Star verewigt; 4 Die neuen Aussenanlagen bei Reach

 



8. Tag: Freitag, 27. April


Eine Art Ruhetag

 

Heute steht wenig auf dem Programm. Der Morgen verläuft in gewohnten Bahnen, zuerst Spaziergang mit Max, dann Arbeit am Tagebuch und an der Website. Am späteren Vormittag sehe ich mir mit Hans auf seinem grossen Fernsehschirm Bilder aus den letzten paar Jahren an, unter anderem auch die vom Besuch der Potenzas. Er zeigt mir auch ein sehr eindrückliches Filmchen, das er gemacht hat, als Riet überraschend Besuch von ihrer Schwester erhielt an ihrem Geburtstag. Zum Mittagessen macht Hans auf dem Grill ein ausgezeichnetes Steak, wie man sie nur hier bekommt, dazu gibt es einen knackigen Salat. 

 

Den ersten Teil des Nachmittags verbringen Hans und ich vor dem Fernseher, Wir sehen uns - man glaube es oder nicht - das siebte und entscheidende Spiel um die Schweizer Eishockey-Meisterschaft an. Leider verpasst Hans das alles entscheidende zweite Tor, da er genau zu dieser Zeit Michael in der Schule abholen muss. Dieser findet auf Anhieb das Geschenk, das auf Michaels Anraten für ihn bestimmt habe, eine Gutscheinkarte, mit der er Computerspiele herunterladen kann. Später trifft auch Michael bei uns ein, und wir nehmen das Nachtessen wieder gemeinsam ein. Es gibt Meatballs, Bohnen und French Fries, dazu Salat und zum Nachtisch für wie immer eine Glace und einen Espresso.

 

 

Am Abend ist wieder Baseball angesagt, das erste Spiel einer Dreierserie gegen Oakland. Keuchel beginnt sehr gut, baut dann aber im siebten Inning stark ab und erlaubt 4 Runs. Da auch die Relief Pitcher heute wenig sattelfest sind und die Batter durchs Band versagen, resultiert eine 8 zu 1 Niederlage, die ich aber nicht mehr ganz miterlebe, da ich mich vorher ins Schlafzimmer zurückziehe und dort vor dem Schlafen noch etwas lese. 

 

Bilder: 1 Schweizer Eishockey kann man auch hier am Fernsehen erleben; 2, 3 und 4: Schon bald muss ich das hier alles wieder verlassen.

 



9. Tag: Samstag, 28. April


Nun auch noch ein Geschenk für Sina

 

Da Michael heute zu Hause ist, verzichte ich auf den üblichen Spaziergang mit Max. Das wird sich aber rächen, denn erstmals seit vielen Wochen erreiche ich mein Tagesziel für die Bewegung nicht. Nach den üblichen Morgen Arbeiten am Computer begleite ich heute Riet und Carolyn noch einmal zu Target. Ich hoffe dort noch etwas für Sina zu finden und will auch nach eine bestimmte Mischung italienischer Kräuter kaufen, die Hans mir gezeigt hat. Tatsächlich finde ich beides, für Sina einen tolles Spielzeug in Form eines Baseballs, sogar mit den Astros Logo. Unterwegs verfolge ich auf dem Smartphone die ganze Zeit das Schicksalsspiel der Grasshoppers gegen Lausanne und bin über den Sieg erleichtert.

 

Wieder zu Hause, macht Hans für sich und mich auf dem Grill ein Schweinsplätzchen, dazu essen wir den Rest des Kartoffelsalats. Da es nun doch deutlich wärmer geworden ist, wage ich es noch einmal, in den Pool zu steigen. Hans gelingt es nun doch, die Temperatur zu messen und kommt auf 25 Grad. Tatsächlich ist es nun um einiges angenehmer. Trotzdem ist es schön, wenn man nach der Abkühlung noch kurz in den warmen Whirlpool eintauchen kann.

 

Das Baseballspiel beginnt heute schon um 18.10 Uhr. Die Astros übernehmen gleich das Diktat und gehen mit bald mit 4:0 in Führung. Dazwischen ist das Nachtessen, angesetzt, das heute nach Wunsch aus dem McDonalds oder aus dem Subway kommt. Ich entscheide mich für McDonalds uns bestelle zwei Bigmac und eine kleine Portion Pommes. Dazu gibt es standesgemäss ein Coke. Nicht sehr gesund, aber mindestens einmal ein solches Essen gehört nun einmal zu Amerika. Dann wieder vor dem Fernseher, wo die Astros schliesslich mit 11 zu 0 gewinnen. Im Laufe des Abends kommt auch noch Michael mit Alex vorbei. Beatrice ist eben von einem Flug nach London zurückgekommen und muss am Sonntag wieder dorthin. Sie ist deshalb zu müde, um mit vorbeizukommen. Wie üblich gehe ich kurz nach neun nach oben und lese vor dem Einschlafen noch etwas.

 

Bilder: 1 und 2 Mit Carolyn zu Target wie immer am Samstag; 3 Der Baseball für Sina; 4 Von Zeit zu Zeit einfach gut: Fastfood nach amerikanischer Art

 



9. Tag: Sonntag, 29. April


Langsam geht's ans Abschiednehmen

 

Da Carolyn am Samstag länger schläft, bin ich gehalten, das Badezimmer nicht allzu früh zu benutzen. So habe ich Zeit, in aller Ruhe die NZZ am Sonntag zu lesen. Gegen halb neun geht es zum Rasieren und Duschen und dann nach unten zum Frühstück. Dort werde ich stürmisch begrüsst von Max, und auch Michael ist da. Damit ich wenigstens heute mein Bewegungsziel erreiche, biete ich mich sofort an, mit Max eine Runde zu drehen, was dankbar akzeptiert wird. Deshalb nur ein schnelles Frühstück (Orangensaft, Joghurt und Kaffee), und dann machen wir uns auf den Weg. Heute ist der bisher wärmste Tag meines Aufenthalts, und auch Max spürt die Hitze, Als ich ihn zu Michaels Haus zurückbringe, habe ich Gelegenheit, mich von Beatrice zu verabschieden, die heute wieder nach London fliegt. Wir machen noch einmal ab, dass sie und Michael zusammen mit Alex uns Anfangs Juni besuchen kommen.

 

Wieder zu Hause, erledige ich wie immer die Arbeiten am Computer, Dann sehen sich Hans und ich noch einmal Bilder an, diesmal von meinem iPhone, darunter alle Bilder, die Barbara von Japan geschickt hat. Dann ist es Zeit für das letzte Ballgame meines Aufenthalts. Die Astros spielen ein drittes Spiel gegen Oakland, und auch diesmal gehen sie schnell in Führung. Da es draussen sehr schön ist, sitze ich nicht die ganze Zeit vor dem Fernseher, sondern tauche im Freien noch einmal in den Pool ein. Im Garten verfolge ich das Spiel ohne Bild übers Radio. Die Astros gewinnen schliesslich mit 8 zu 4 und festigen ihren ersten Platz in der AL West.

 

Inzwischen ist mein Flug bereit für den Checkin, der hier ebenso einfach verläuft wie in Zürich, Nur die Gepäcketikette kann man hier nicht selber drucken. Ich entscheide mich im letzten Moment für einen anderen Sitz, als ich feststelle, dass es Oberdeck ganz hinten noch ein paar Reihen Economy-Sitze gibt. Die Bestuhlung ist dort 2-3-2, und unter diesen Umständen wähle ich einen Fensterplatz. Verglichen  mit der riesigen Kabine unten muss es hier oben schon fast heimelig sein. Ich bin gespannt, wie das Flugerlebnis wird.

 

Zum Nachtessen sind Michael und Alex wieder da. Man kann wählen zwischen Pizza und Chicken Wings. Ich entscheide mich für Pizza und esse dazu auch etwas Salat. Ich zeigen den erstaunten Amerikanern darauf, wie viele Sorten Pizza man in der Schweiz zur Verfügung hat, wenn man den Hauslieferdienst in Anspruch nimmt. Hier gibt es offenbar einfach "Pizza". Ich beende das Essen wie immer mit einer Glace und einem Espresso, und dann sitzen Riet, Hans, Michael und ich noch etwas auf der Terrasse, bis es kühler und bald auch dunkel wird. Ich verabschiede mich von Alex. Michael wird morgen Vormittag noch einmal vorbeikommen. Ich habe mit Hans verabredet, dass wir uns um 13 Uhr auf den Weg machen zum Flughafen.

 

Bilder: 1 Diesen Winter sind in Houston grosse Teile der Palmen erfroren; 2 Letzte Gespräche auf dem Gartensitzplatz



10. Tag: Montag, 30. April


Kurze Nacht auf dem Flug nach Hause

 

Am Morgen kommen Michael und Alex noch einmal vorbei, um sich von mir zu verabschieden. Nach dem üblichen Frühstück mache ich mich in aller Ruhe ans Packen, und obwohl ich mich nicht sehr beeile, bin ich doch um 10 reisefertig. Wir sitzen zu dritt noch etwas auf dem Sitzplatz und führen letzte Gespräche, um dann wie abgemacht um eins zum Flughafen aufzubrechen. Hans führt mich direkt vor die Türe für Lufthansa Passagiere, und nach einer kurzen, aber nicht minder herzlichen Umarmung verschwinde ich hinter der Glastür, und er steigt wieder ins Auto.

 

Die Gepäckaufgabe ist schnell erledigt, aber für die Sicherheitskontrolle brauche ich etwas mehr als eine halbe Stunde. Als ich das Hans per Chat mitteile, meint er, dann sei es aber schnell gegangen. An die Verhältnisse in Zürich gewöhnt, kann ich dem allerdings nicht zustimmen. Aber so oder so bin ich mehr als eine Stunde vor dem Boarden am Gate und vertreibe mir die Zeit mit Lesen. Dann ist es endlich so weit, Ich muss im Flugzeug ganz nach hinten gehen und denn dort die Treppe hinauf, um zu meinem Sitz im Oberdeck zu gelangen. Es zeigt sich bald, dass ich eine gute Nase hatte. Links neben meinem Sitz befindet sich eine Art Fenstersims für das Ablegen von kleineren Gegenstände, und was noch schöner ist, der Platz neben mir bleibt leer, so dass ich mich jederzeit erheben kann, ohne jemanden zu stören, Das ist vor allem für die Nacht erfreulich.

 

Bilder: 1 Boarding in Houston zu pünktlichen Abflug. 2 Mein Fenstersitz mit Ablage



11. Tag: Dienstag, 1. Mail


Freundlicher Empfang zu Hause

 

Gegen ein Uhr Frankfurter Lokalzeit haben wir gegessen und können nun versuchen, etwas Schlaf zu finden. Wie immer ist der Rückflug, wohl wegen des Rückenwindes, unruhiger als der Flug Richtung Westen, und wie immer bin ich nicht sicher, ob ich überhaupt geschlafen habe. Ich glaube mich aber doch an einzelne Traumfragmente zu erinnern. Um sieben ist Tagwache, und wir bekommen ein reichhaltiges, teilweise warmes Frühstück, bevor wir fast auf die Minute pünktlich in Frankfurt landen.

 

Die Zeit ist knapp zum Umsteigen, und nachdem ich schon bei der Einwanderung viel Zeit verliere, muss ich anschliessend auch noch erneut durch die Sicherheitskontrolle. Zudem ist die Distanz zum neuen Gate erneut beträchtlich, wenn auch nicht mehr ganz so weit wie auf dem Hinflug. Auf alle Fälle gelingt es mir nicht, rechtzeitig am neuen Gate zu sein, das ich erst mit rund 15 Minute Verspätung schweissgebadet erreiche, nur um festzustellen, dass das Boarding noch gar nicht begonnen hat, also viel Aufregung wegen nichts.

 

Der Flug nach Zürich dauert etwas mehr als 30 Minuten, und auch dort landen wir pünktlich. Wie erwartet reicht es nicht auf den Flugzug, aber ich bin so rechtzeitig im Hauptbahnhof, dass ich mit dem Schnellzug kurz nach halb zwölf Richtung Brugg abfahren kann, wo mich Annamaria am Bahnhof erwartet. Wieder zu Hause, kommt natürlich als Erstes die stürmische Begrüssung durch Sina, und dann werden bald die ersten Geschenke ausgepackt und der Reihe nach an die verschiedenen Empfänger verteilt. Natürlich kommt auch Sina mit einem Spaziergang an der Langen Strasse zu ihren Recht. Zum Nachtessen machen wir uns zwei Pouletschenkel auf dem Grill. Inzwischen sind auch Esther und Valentina vorbeigekommen, und im Laufe des Abends treffen als letzte Stefano und Nina bei mir zur Begrüssung ein.