Reise zum Bruder in Houston im Herbst 2015


1. Tag: Mittwoch, 30. September 2015


Eines langen Tages Reise in die Nacht


Da Annamaria immer rechtzeitig aufbrechen will, sind wir schon vor fünf auf dem Bahnhof, wo ich bei recht frischen Temperaturen auf den Flugzug warte, der mich gewohnt zuverlässig nach dem Flughafen bringt. Da ich Checkin und Gepäckaufgabe gestern schon erledigt habe, kann ich gleich zur Sicherheitskontrolle und zum Gate gehen. Pünktlich um 7.05 Uhr rollen wir vom Gate auf die Piste und starten Richtung Westen. Beim Leftturn um den Flughafen hat ich einen wunderschönen Blick auf die Alpen.


In Frankfurt ist zunächst einmal eine kleinere Wanderung vom Terminal A zum Überseeterminal Z angesagt. Da aber alles gut angeschrieben ist, habe ich keine Mühe. mich zu orientieren. Nun folgt die Passkontrolle, und ich habe das "Glück", dass ich nach einem Zufallsprinzip für einen zusätzlichen Sicherheitscheck ausgewählt bin. Eine nette Dame führt mich in den oberen Stock, wo ich ein mir aus Startrek vertrautes Häuschen gestellt und zwar nicht weggebeamt, aber rundum mit einem Bodyscanner durchleuchtet werde. Der ganze Spuk dauert nur rund zwei Minuten. Weiter zum Gate 62, wo mein Flieger starten sollte, aber nur sollte - denn hier geht's nach Los Angeles. Die gute Dame am Desk muss zunächst für gefühlte zwei Stunden ihren Computer aufstarten, bevor sie mir die gewünschte Auskunft geben kann. Dann schickt sie mich zurück zum Gate Z 54.


Auch hier pünktlicher Beginn des Boardens um 9.15 Uhr. Mein Platz beim Notausgang, den ich mir gesichert habe, ist hervorragend, gleich in der Nähe der Toiletten und mit etwa drei Metern Beinfreiheit. Nur eine einsachtzig grosse Schwanger neben mit macht sich etwas breit, aber da sie gar nicht in der Exitrow sitzen darf, wird sie umplatziert, und nun ist der Sitz neben mir leer. Besser kann man es gar nicht treffen. Ich verbringe die meiste Zeit mit Lesen. Unterbrochen werde ich durch das Mittagessen - Salat, Rindsvoressen, Kartoffelstock und Gemüse, dazu ein Glas Wein und zum Kaffee sogar ein Cognac - und das Nachtessen - Bratwurst, Sauerkraut und Kartoffelbrei. Dazwischen gibt es immer wieder Wasser oder einmal auch ein Bier. Wie schon von Anfang an angekündigt landen wir eine Viertelstunde zu früh in Houston. Das Prozedere der Immigration ist diesmal wieder sehr mühsam. Nach dem ich schon 45 Minuten gewartet habe und gleich der nächste am Schalter wäre, wir mir eine Gruppe von sechs Leuten vor die Nase gesetzt. Some animals are more equal than others. Dafür komme ich dann zu einem neuen, nicht sehr redseligen Beamten, der die ganze Überprüfung in geschätzten drei Minuten abgewickelt. Es geht also auch so. Vielleicht habe ich seine Sympathien dadurch gewonnen, dass ich meiner Hoffnung Ausdruck gab, die Houston Astros möchten im Baseball die Playoffs erreichen. Nach der Einwanderung dann noch der Zoll, wo ich wieder auf einen besonders pflichtbewussten Beamten stosse, dann endlich nach eineinhalb Stunden bin ich richtig in Amerika.


Hans erwartet mich am Ausgang, und nach einer kleinen Irrfahrt durch das Parkhaus sind wir auf dem Weg nach Hause, wo Riet und Carolyn bereits auf uns warten. Ich mache mich kurz frisch, und dann gibt es ein selbst gebrautes amerikanisches Weizen. Zum einfachen Nachtessen - Schinken und Salami - kommen auch Michael, Beatrice und Alex. Alex ist aus was auch immer für Gründen begeistert von mir. Wir plaudern noch etwas, und gegen neun, nachdem ich 22 Stunde auf den Beinen war, gehe ich nach oben und hoffe auf "a good night's sleep". 



Bild 1: A 380 bereit in Frankfurt; Bild 2 und 4: Im Garten von Hans; Bild 3: Sommerlich warm am ersten Abend


2. Tag: 1. Oktober 2015


Ruhetag nach dem anstrengenden Trip


Wie gewohnt erwache ich am Morgen um zwei, aber erstaunlicherweise kann ich rasch wieder einschlafen, und zwar bis gegen halb acht. Während ich am Rasieren bin, öffnet sich die Türe zu Carolyns Zimmer, und Alex steht dort und güxelt herein. Er ist vor der Schule noch schnell bei uns vorbeigekommen. Nach dem wie gewohnt selbst zubereiteten Frühstück nehme ich den Computer zur Hand. Ich habe mir vorgenommen, während dieser 14 Tage mein Tagebuch up to date zu bringen, und damit will ich nun gleich beginnen. Aber dann werde ich abghalten von einer neuen Idee: Wie wäre es, wenn auch ich einen Reiseblog kreieren würde? Ich suche ein passendes Programm auf dem Internet, und dann schreibe ich den Bericht über die Reise nicht nur in mein Tagebuch, sondern veröffentliche ihn auch gleich online, zusammen mit ein paar Bildern natürlich. Allerdings schaffe ich es dann nicht, die eigentlich notwendigen sechs Tageseinträge aufzuarbeiten.

Am Nachmittag gehe ich mit Hans in den "Konsum", der hier HEB heisst, und wir kaufen vor allem Würste und Salami ein (zum Glück ist Annamaria nicht dabei). Zum Nachtessen gibt es Tacos, die wir selber mit Fleisch, Salat, Tomaten und Sauce füllen können, danach für alle, die wollen, Mini Muffins, die ich heute im Laden selber ausgesucht habe.

Am Abend sehe ich mir das Baseballspiel zwischen den Texas Rangers und den Los Angeles Angels an (die Astros sind heute spielfrei). Allerdings fallen mir immer mehr die Augen zu, und als die Rangers nach dem sechsten Inning einen komfortablen Vorsprung haben. verabschiede ich mich Richtung Bett. Ich versuche noch etwas zu lesen, aber schon bald gebe ich es auf und lösche das Licht.


3. Tag: 2. Oktober 2015


Ich erlebe mit Michael eine Filmpremiere

 

Am Morgen begleite ich zusammen mit Riet Carolyn an ihren Arbeitsplatz. Ihre Lehrerin erinnert sich daran, dass ich schon einmal hier war. Stolz zeigt sie mir alles, was sie mit den Schülerinnen und Schülern zusammen gemacht hat, wobei sie immer wieder deren Leistung hervorhebt. Sie scheint sehr engagiert und überzeugt von ihrem Beruf. Vor der Heimfahrt machen wir noch dem Laden einen Besuch, wo hier angefertigte Arbeiten verkauft werden. Ich erwerbe aus Solidarität etwas, was wir aber auch gut brauchen können, einen Serviettenhalter für Papierservietten, den man auf den Tisch stellen kann.


Hans möchte zu Costcos, weil er dort das billigste Benzin bekommt. Als wir eben wegfahren wollen, kommt Michael, der sofort einverstanden ist, uns zu begleiten. Im Laden finde ich erste Geschenke, halte mich aber bei den Medikamenten noch zurück, da ich den Zettel vergessen habe und zum Teil noch Rückfragen nötig sind. Unter anderem kaufen wir acht Rindsfilet Steaks im Gewicht von etwa eineinhalb Kilogramm, die wir dann vielleicht am Sonntag machen. Wieder zu Hause laden wir Michael ein,  mit uns zu essen, und wir legen die Beer Bratwürste auf den Grill, die wir gestern gekauft haben.


Am Nachmittag arbeite ich an meinem Tagebuch, liege etwas auf der Hollywood Schaukel, wo ich offenbar einmal eingeschlafen bin, und tauche dann noch kurz in den Pool. Zum Nachtessen sind Michael und Alex wieder da. Es gibt Poulet, dazu Ofenfritten und Salat und zum Dessert ein Eis. Dann wird es für Michael und mich auch schon Zeit aufzubrechen. Er hat mich nämlich zu einer Filmpremiere eingeladen. Ridley Scotts neuer Film "The Martian" mit Matt Damon in der Hauptrolle läuft heute in den USA an. Wir haben einen Sitz, wie ich ihn auch schon in Brugg erlebt habe, der schwankt und vibriert und sich schüttelt und den Eindruck der Bilder so verstärkt. Im Film geht es um einen Mann, der versehentlich als tot auf dem Mars zurückgelassen wird und  nun ums Überleben kämpft und schliesslich gerettet wird. Der Film gefällt uns ausgezeichnet, und ich bedanke mich herzlich bei Michael. Vor dem Schlafengehen stelle ich fest, dass die Astros einen beruhigenden Vorsprung haben und damit die Chancen auf den Wild Card Platz intakt sind.

 

Bilder 1 und 2: Drei Göttis beim Bratwurstessen; Bild 3: Cinecenter Silverado mit 18 Sälen


4. Tag: 3. Oktober 2015


Einkaufen mit Carolyn und Alex

 

Da Carolyn heute Samstag nicht zur Arbeit muss, schläft sie etwas länger, und um sie nicht zu wecken, gehe ich erst nach neun in die Dusche. Vorher habe ich allerdings im Garten schon gefrühstückt und die Zeitung gelesen. Am Samstag geht Riet immer mit Carolyn shoppen, und ich begleite die beiden  jeweils, und da ich Alex noch etwas kaufen möchte, nehmen wir ihn auch mit. Der erste Halt ist allerdings auch diesmal Shipley's Donuts, wo Riet zwei Säcke Donutholes (das, was aus den Donuts herausgestochen wurde) und ich mir 4 Donuts mit jeweils verschiedenem Frosting kaufen. Es zeigt sich bald, dass es nicht einfach ist. Alex etwas zu schenken, denn was immer ich vorschlage, passt ihm nicht, er macht aber auch selber keine Vorschläge. So lasse wir es für heute und beschliesse, in den nächsten Tagen dann einmal in den Toy Shop zu gehen. 

Wieder zu Hause, mache ich mir für ein verspätetes Mittagessen ein Salamibrot und sehe mir dann den zweiten Teil des Baseballspiels der Texas Rangers gegen die Los Angeles Angels an. Nach acht Innings steht es 10 zu 6 für die Rangers, und der Mist scheint geführt, aber dann drehen die Angels das Spiel noch mit 5 Runs im neunten und führen nun ihrerseits mit 11 zu 10. Dabei bleibt es, die Astros müssen nun also heute Abend gewinnen , um im Rennen zu bleiben.

Da Hans noch etwas bei Sam's besorgen muss, begleite ich ihn und kaufe dor einen Teil der Medikamente und Vitamine, die ich Heimbringen muss. Zudem erstehen wir ein Stück echten Schweizer Gruyère, der dann zusammen mit Salami und mit extra für mich gkauftem dunklen Brot mein Nachtessen wird (heute bedient sich jeder selber mit dem, was er gerne hat). Die Nachspeise bildet für mich eine extra grosse Nektarine.

Leider kann ich heute das Spiel der Astros nicht direkt am Fernsehen verfolgen, dass geht nur über Bezahlkanäle, die Hans nicht abonniert hat. So gehe ich heute einmal früh, nämlich schon kurz nach acht nach oben, um im Bett noch etwas zu lesen.

 

Bild 1: Einkaufen mit Carolyn and Alex; Bilder 2 und 3: Crazy for Donuts; Bilder 4: Squirrel zu Besuch


5. Tag: Sonntag, 4. Oktober


Heute regiert Baseball


Auch am Sonntag stehen wir etwas später auf als unter der Woche. Heute wird die letzte Runde im Baseball gespielt, und es steht die Frage im Vordergrund, ob es den Houston Astros gelingt, ihren knappen Vorsprung zu behalten und vor den Los Angeles Angels den Wild Card Platz zu verteidigen. Am späteren Vormittag kommen Michael und Alex vorbei. Riet geht wie jeden Sonntag mit den beiden Kindern zu einem Shopping Bummel in die Mall, aber ich bleibe diesmal zu Hause. Hans und ich verfolgen zum Teil das Fussballspiel Zürich gegen Basel. Von Hans habe ich eine App bekommen, mit der man vortäuschen kann, der Computer stehe in der Schweiz. So kann ich mit Horizon go meine normalen Fernsehprogramme auch in den USA empfangen.

Am Mittag essen wir zu dritt je einen von den Pouletschenkeln, die Hans jeweils in Massen vorkocht, dazu gibt es Salat und Brot. Zum Kaffee verzehre ich die restlichen zwei Donuts von gestern. Ab halb zwei sitze ich dann vor dem Fernseher und sehe mit das letzte und entscheidende Spiel der Astros an. Sie gewinnen zwar nicht, aber da die Angels gegen die Rangers ebenfalls verlieren, wird doch alles gut. Allerdings müssen sie nun für das Wild Card Spiel nach New York fahren, bei einem Sieg hätten sie hier in Houston spielen können. Aber das sollte kein allzu grosser Nachteil sein.

Zum Nachtessen, an dem auch Michael und Alex dabei sind, grilliert Hans die ersten drei der Sirloin Steaks, die wir gekauft haben, nur drei, weil sie so gross sind, dass das für vier reicht. Dazu gibt es erneut Ofenfrites und Salat.

Nach dem Nachtessen lese ich noch etwas, aber bald nachdem Michael und Alex sich verabschiedet haben, gehe auch ich nach oben und lese im Bett weiter, bevor ich gegen neun das Licht lösche.


6. Tag: Montag, 6. Oktober 2015


Mit Hans auf Einkaufstour


Mit Hans besuche ich heute Morgen Fry's, ein Elektronikgeschäft, das etwa unserem Media Markt entspricht, allerdings um einiges grösser ist. Ich habe zwar keine besonderen Kaufabsichten, aber ich gehe gerne etwas herum, schaue mir an, was verkauft wird, und vergleiche die Preise mit unseren. Die Zeiten, wo alles viel billiger war in den USA als bei uns, sind endgültig vorbei. Nicht selten ist sogar etwas bei uns günstiger. Ganz mit leeren Hände verlasse ich den Laden dann aber doch nicht. Ich kaufe mir einen neuen 1 TB Harddrive mit integriertem Backupprogramm für meinen Laptop und einen Bluetooth Kopfhörer, der - so wird versprochen - garantiert nie aus dem Ohr fällt.

Nächste Station ist der Lebensmittelladen H. E. B. Ich habe offeriert, am Mittwoch für alle Spaghetti mit Nonno Sauce zu kochen, und hier bekommen wir alle Zutaten, sogar die von mit bevorzugten Barilla Teigwaren. Hackfleisch gibt es allerdings nur abgepackt, und da ein Pfund (453 g in Amerika) zu wenig wäre, kaufen wir zwei. Es wird also wohl von der Fleischsauce etwas übrig bleiben.

Wieder zu Hause, lade ich die neuen Kopfhörer auf. Es gelingt auf Anhieb, die Verbindung mit dem iPhone herzustellen, Die Hörer tönen gut und scheinen tatsächlich gut im Ohr zu haften. Inzwischen ist ein alter Arbeitskollege von Hans eingetroffen, Larry, den ich schon letztes Mal  kennen gelernt habe. Ich pendle nun etwas zwischen meinem Computer, wo ich ein erstes Backup durchführe, und dem Garten, wo Hans und Larry sitzen, hin und her. Das Nachtessen holen wir heute aus dem McDonalds. Ich verzehre wie immer zwei Bigmacs und ein paar Pommes. Auch Larrry bleibt bei uns und isst etwas mit. Als er sich kurz nach acht verabschiedet, gehe auch ich nach oben und lese noch etwas im Bett.


7. Tag: Dienstag, 6. Oktober 2015


Meet Your Neighbour Day

 

Heute sitze ich nach dem Morgenessen für etwa zwei Stunden an meinem Computer und versuche die fehlenden Einträge in meinem Tagebuch zu rekonstruieren. Gegen 11 fühle ich mich ganz steif und habe das Gefühlt, dass ich jetzt dringend einmal ein paar Schritte gehen muss, damit ich nicht ganz einroste. Also mache ich mich auf den Weg - die Route kenne ich ja noch vom letzten Jahr. Was ich zu wenig beachtet habe: Die Zeit um den Mittag ist nicht unbedingt die beste, um an der prallen Sonne walken zu gehen. Zum Glück kann ich  mich nach der Rückkehr im Pool abkühlen, und der ist nun nach den paar eher kühlen Nächten wirklich erfrischend geworden. Es sind wohl kaum mehr als 20 Grad. Es ist klar, dass ich unter diesen Umständen der Einzige bin, der sich hineinwagt.

 

Zum Mittagessen macht Hans für uns Würste auf dem Grill, die wir kürzlich gekauft haben und die nicht nur wie Cervelats aussehen, sondern auch ganz ähnlich schmecken, allerdings etwas stärker gewürzt. Ganz allerdings ist bei uns zu Recht berühmte Haut, nämlich viel zäher, Am Nachmittag geht es weiter mit Arbeit am Computer und einem kleinen Schläfchen.

 

Zum Nachtessen sind wir bei den Nachbarn gegenüber eingeladen. Es gibt - typisch amerikanisch - Burger und Hot Dogs, da zu Salat und zum Nachtisch diverse Cookies. Ich weiss nicht viel zur allgemeinen Unterhaltung, die ohnehin eigentlich nur von den Frauen geführt wird - beizutragen und bin eigentlich froh, dass ich mich gegen sieben verabschieden kann. weil ich mir unbedingt das Ballgame ansehen muss.

 

Dieses füllt denn auch den Rest des Abends. Die Astros treten in New York gegen die Yankees an. Es geht darum, wer nun endgültig die Wild Card gewinnt zur Teilnahme an Endspielen, die am Freitag mit der Division Series beginnen. Die Astros gehen früh mit zwei Solo Homeruns in Führung und sind eigentlich bis zum Schluss nie gefährdet, da der Angriff der Yankees erschreckend harmlos ist. Damit habe ich also weiter Gelegenheit, die Spiele der Astros zu verfolgen, die nun erstmals seit 2005 in der Postseason vertreten sind.

 

Bilder 1 und 2: Amerikanische Cervelats; Bild 3 und 4: Einladung bei den Nachbarn


8. Tag: Mittwoch, 8. Oktober 2015


Nonno Sauce auch in Houston beliebt


Den Morgen verbringe ich wie meistens in den letzten Tagen. Zuerst Frühstück, diesmal sehr einfach, nur ein Yoghurt und eine grosse Clementiine, dazu natürlich Orangensaft und Kaffee. Dann sitze ich einige Zeit am Computer, um an meinem Tagebuch zu arbeiten. Auf einen Walk verzichte ich heute angesichts der Wärme und der Luftfeuchtigkeit, Zum Mittagessen grillieren Hans und ich wieder Würste, diesmal sind esm dünne Schweinsbratwürste, die ähnlich wie die Cervelats gestern etwas stärker gewürzt sind.


Da wegen Alex das Essen heute erst nach 18 Uhr stattfinden kann, muss ich mich mit dem Nachtessen nicht besonders beeilen. Als ich mich kurz nach drei an die Mise en place mache, stelle ich fest, dass zwei Sachen fehlen. Es gibt im Schrank zwar viele Gewürze, aber kein Fleischgewürz, wie ich es von zu Hause kenne. Und über die Rindsbouillon haben wir seinerzeit zwar gesprochen, sie aber dann doch nicht gekauft. Hans fährt deshalb mit mir noch einmal schnell in den "Konsum", und wir holen das Fehlende. Dann mache ich mich an die Arbeit. Die grösste Herausforderung besteht darin, dass die Gusspfanne nur etwa halb so hoch ist wie unsere. Das heisst, dass sie nach dem Hinzufügen der Pelati und der Bouillon praktisch bis ganz oben gefüllt ist. Es geht aber alles gut, und ich kann die Sauce nun für 90 Minuten köcheln lassen. Den Salat macht wie immer Hans, und die Spaghetti kommen ist Wasser sobald gegen halb sieben die Gäste alle eingetroffen sind. Wir haben gegen 900 Gramm Hackfleisch gekauft und 450 Spaghetti gekocht, aber es bleibt nichts übrig. Alles wird radibutz aufgegessen und meine Kochkünste werden in den höchsten Tönen gelobt.


Am Abend sehe ich mir das zweite Wild Card Spiel an, das der National League an. Auch hier eine kleine Überraschung: Als Heimteam unterliegen die favorisierten Pirates den Chicago Cubs. Bevor ich ins Bett gehe, sehe ich mich auf dem Internet noch nach Tickets für das Sonntagsspiel in Houston um und werde fündig. Da Hans gesagt hat, er werde auf alle Fälle nicht mitkommen, kaufe ich zwei für Michael und mich. Nach diesem erfüllte Tag schlafe ich rasch ein.


9. TAg: Donnerstag, 8. Oktober 2015


Ein Besuch in Downtown Houston


Heute herrscht vom Morgen an ein Hochnebel, der sich den ganzen Tag nie richtig auflösen wird. Er sorgt dafür, dass es nicht allzu heiss wird, auch wenn die Luftfeuchtigkeit nach wie vor unangenehm hoch ist. Wir haben heute einen Besuch von Downwtown Houston geplant und beginnen mit einer Besichtigung der Menil Collection, die in einem eigentlichen Museumskomplex untergebracht ist. Das von Renzo Piani gebaute Hauptgebäude enthält diverse Sammlungen, von denen die eher ungewöhnlichen besonders interessant sind. So finden wir hier spektakuläre Kunstwerke von den Pazifikinseln und aus Afrika. Vielfältig ist auch die Sammlung an Surrealisten, mit Dali und de Chirico, vor allem aber mit zahlreichen Werken von Max Ernst und René Magrite. In einer Sonderausstellung wurden unter dem Titel "Apparitions" in der Frottage und Rubbing Technik erstellte Werke gezeigt. Natürlich musste ich auch der Cy Twombly Gallerie einen erneuten Besuch abstatten, in der eine ganze Anzahl grossformatiger Werke des Künstler zu sehen sind, die die ganze Breite seines Schaffens abdecken. Zum Schluss besichtigten wir auch noch die Rothko Chapel und die Dan Flavin Installation in der Richmond Hall.


Auf dem Weg ins Stadtzentrum führt mich Hans ins Katz Deli, ein Restaurant, in dem eine reiche Auswahl an Sandwiches angeboten werden. Nachdem wir in der Stadt sogar einen Parkplatz gefunden haben, suchen wir schon fast etwas verzweifeln das Hochhaus, in dem man in den 57. Stock hinauffahren und einen Blick von oben auf den südlichen Teil von Houston werfen kann. Wieder auf sicherem Boden, spüre ich plötzliche etwas Müdigkeit nach mehr als vier Stunden Herumlaufens, und so schlageg ich Hans vor, langsam wieder ans Nachhausegehen zu denken. Obwohl es erst halb vier ist, ist der Verkehr schon recht dicht. Hans meint, dass wir eine halbe Stunde später in einige währschafte Staus geraten wären.


Nach dem Nachtessen regiert wieder König Baseball. Die Astros spielen heute ihre erstes Spiel in der ALDS und sind Gäste bei den Kansas City Royals. Eher überrachend gelingt ihnen eine frühe Führung, die sie bis zum Ende nicht mehr abgeben. Sie gewinnen das erste Spiel 5 zu 3 und gehen damit in der Serie mit 1 zu 0 in Führung.


Bild 1: Houston Skyline im Dunst; Bild 2: Hans vor dem Menil Hauptgebäude; Bild 3: Rothko Chapel; Bild 4: Dan Flavin Installation; Bilder 5 und 6: Mittagessen im Katz Deli; Bild 7: Das neue Houston Tram; Bild 8: Downtown Houston.


10. Tag: Freitag, 9. Oktober 2015


Einkaufen für die Lieben zu Hause

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Auch heute bin ich mit Hans unterwegs, aber diesmal nicht auf den Spuren der Kunst, sondern um einzukaufen. Die zweite Woche meines Aufenthalt hat nun bereits begonnen, und bevor man sich's versieht, ist die Abreise da. Deshalb will ich die nötigen Einkäufe nun erledigen. Auf der Liste stehen einerseits die diversen Medikamente und Vitamine, die ich nach Hause bringen muss, und anderseits möchte ich nun doch für alle in der Familie ein kleines Geschenk mitbringen.


Wir fahren als erstes wieder zu Costcos, wo eben eine sehr grosse Auswahl an Kleidungsstücken angeboten wird. Hans meint, er könne sich nicht erinnern, je so viele im Angebot gesehen zu haben. Gemeinsam suchen etwas aus und werden fast immer fündig. Nur für Sandro und Luca gibt es nichts Passendes. Aus der Medikamentenabteilung rufe ich kurz Barbara an, um etwas zu fragen wegen Gas X. Ich staune immer wieder, dass so etwas möglich ist, wenn ich daran denke, dass wir an Weihnachten 1962 ein Gespräch in die Schweiz tagelang vorher anmelden mussten. Schliesslich haben wir hier alles gefunden, nun geht es weiter zu Sam's. Hier springt mir als erstes ein Buch für Luca in die Augen, das ihm sicher Freude machen wird. Aber für Sandro finde ich auch hier nichts. Dafür erstehen wir hier noch die Sleep Aids. Mariendistel (Silimarin) haben wir in beide Läden nicht gefunden.


Wieder zu Hause, wärme ich mir in der Mikrowelle die übrig gebliebenen Bratwürste von gestern. Dann steht wieder Baseball auf der Traktandenliste. Heute finden vier Spiele statt, von denen ich mir aber nur zwei ansehe. Die Texas Rangers gewinnen zum Schrecken der völlig konsternierten Zuschauer auch das zweite Spiel in Toronto, während die Houston Astros einen möglichen zweiten Sieg in Kansas City etwas leichtfertig aus den Händen geben.


Zum Nachtessen gibt es huete Pizza und wieder den sehr guten Salat von Hans. Alex isst auch bei uns, da er auch hier schlafen wird. Beatrice und Michael gehen zusammen un den Ausgang. Ich selber verziehe mich heute einmal eher früh nach oben, um im Bett noch etwas zu lesen.

 

Bild 1: Auch in Amerika  gibt es richtiges Brot; Bild 2: Für jeden zu Hause etwas gefunden


11. Tag: Samstag, 10. Oktober 2015


Wir finden nun auch ein Gechenk für Alex


Das Samstagsprogramm ist hier ziemlich klar geregelt. Vor neun darf kein Lärm gemacht und also auch das Badezimmer, das gleich neben Carolyns Schlafzimmer liegt nicht benutzt werden. Gegen 11 machen wir uns auf den Weg für den samstäglichen Besuch bei Target, einem grossen Supermarkt, der Lebensmittel, aber auch Kleider, Spielwären und viele andere Dinge verkauft. Auch heute begleitet uns Alex wieder. Ich habe ihm versprochen, dass wir nachher noch den Toy Shop aufsuchen. Der erste Stop ist auch diesmal wieder Shipley Donuts. Bei Target verbringt Alex wieder viel Zeit bei den Spielwaren, und diesmal findet er etwas Passendes, einen Legobaukasten mit gegen 150 kleinen und kleinsten Teilen, mit dem er ein Fahrzeug aus der Star Wars Serie bauen kann. Damit ist der Besuch im Spielwarenladen nicht mehr nötig.


Über Mittag wärme ich mir den Rest des Pizza von gestern auf und gehe dann - es ist inzwischen sehr heiss geworden - noch einmal in den Pool. Das Wasser ist nun nur noch 22 Grad warm, also viel zu kalt für die Einheimischen. Alex macht sich sofort an die Arbeit, und nach einer knappen Stunde hat er das Ding zusammengebaut. Er ist wirklich ein kleines Lego Genie. Wenn ich daran denke, dass ich für ihn zuerst an Lego Duplo gedacht habe. 


Zum Nachtessen machen wir die anderen drei Rindsfilet Steaks, die wir anfangs Woche gekauft haben, und dazu gibt es Kartoffelstock und Salat. Das letzte Mal waren die Steaks etwas zu stark durch, diesmal sind sie schön rosa. Hans hat auf meine Empfehlung auch das Fleischgewürz verwendet, das ich für meine Nonno Sauce Vorher und nachher sehe ich mir Teile der beiden Playoff Spiele der National League an, aber keines davon vollständig.


Bilder 1 und 2: Michael setzt sein Geschenk zusammen; Bild 3: Noch einmal Rindsfilet Steaks


12. Tag: Sonntag, 11. Oktober 2015


Baseball live im Minute Maid Park


Wie immer am Wochenende stehen alle ein bisschen später auf. Heute sind wir um 11 Uhr bei Beatrice und Michael zu einem späten Frühstück eingeladen. Gleichzeitig habe ich dabei auch Gelegenheit, mir das Haus anzusehen. Es ist im Bungalowstil erstellt, alles auf einer Ebene, mit einem kleinen Atrium in der Mitte und einem recht grossen Garten mit Pool. Auch ein Gästezimmer ist vorhanden, so dass nun in beiden Häusern, die nur wenige Gehminuten auseinanerliegen, Besucher untergebrachte werden können.


Kurz nach halb zwei machen Hans und ich uns auf den Weg nach Houston zum Baseballspiel. In der Nähe des Stadiums zeigt sich bald einmal, dass es nicht ganz so einfach ist, einen Parkplatz zu finden. Später lesen wir in der Zeitung, dass seit 10 Jahre nie mehr so viele Leute zu einem Spiel der Astros gekommen sind. 42'647 sind es genau. Davon wollen natülich auch andere profitieren, und werden Parkplätze, die sonst 10 $ im Tag kosten, plötzlich für 50 oder 60 angeboten. Darauf lassen wir uns nicht ein, und schliesslich finden wir einen für 5 $. Allderdings müssen wir nun rund 20 Minuten laufen zum Stadion. Im Freien herrscht inzwischen eine brütende Hitze, aber einmal im Stadion ist es sehr angenehm, da das Dach geschlossen ist und die Klimaanlage läuft. Wir stellen jetzt fest, dass wir besser einen anderen Eingang genommen hätten, denn wir sind auf der falschen Seite und erreichen unsere Plätze erst nach eine längeren Fussmarsch, der zuletzt über mehrere Treppen nach oben führt. Wir sitzen in der allerletzten Reihe und sehen fast senkrecht aufs Feld hinunter, haben aber eine guten Überblick über das Geschehen im Infield. Beim Eingang haben alle zwei aufblasbare Drum Stick erhalten, die man gegeneinander schlagen und damit einen einen Heidenlärm veranstalten kann. Das machen wir auch in jeder wichtigen Spielphase. Die Stimmung im Stadion ist phänomenal, denn hier sind es nicht einfach die Fangruppen (es gibt ohnehin praktisch nur Astros Anhänger im Stadion), die Lärm machen, sondern über 40'000 Leute. Ich habe nie annähernd so etwas erlebt, es ist einfach überwältigend, und zwar nicht nur verglichen mit dem Letzigrund, sondern auch mit dem Olympiastadion in Berlin. Und das Beste: Die Astros gewinnen das  Spiel mit 4 zu 2 und gehen in der ALDS mit 2 zu 1 in Führung.


Gegen acht sind wir wider zu Hause. Zu verspäteten Nachtessen verspeise ich zwei Donuts und trinke dazu einen Kaffee. Damit habe ich heute eine recht strenge Diät gemacht, was mir gut tut (obwohl ich auch bisher nicht zugenommen habe). Vor dem Schlafen sehe ich mir noch einen Teil des Spiels der Texas Rangers an, die aber heute gegen eine sehr guten Toronto Pitcher keine Chance habe, so dass ich bald einmal ins Bett gehen kann.


Bild 1: Zufahrt zum Haus von Michael; Bilder 2 und 3: Garten mit Pool; Bild 4: Wohnzimmer; Bild 5: Atrium; Bilder 6: Bis auf den letzten Platz gefülltes Stadium; Bild 7: Unser Blick aufs Infield.


13. Tag: Montag, 12. Oktober 2015


Der Absturz der Astros


Eigentlich wollten wir heute einen Ausflug nach Galveston Island machen, aber dann haben wir uns gestern Abend doch eher für eine weiteren "Ruhetag" entschieden. Es zeigt sich, dass wir eine guten Nase hatten, denn die Fähre nach Galveston Island war praktisch den ganzen Tag ausser Betrieb wegen eines Polizeieinsatzes. Stattdessen begleite ich Carolyn zusammen mit Riet noch einmal zur Arbeit. Ich stelle fest, dass die Türdekorationen bereits wieder erneuert worden sind. Diesmal sind sie dem Thema Brustkrebs gewidmet, und es wird sogar darauf aufmerksam gemacht, dass auch Männer davon betroffen sein können. Auf dem Heimweg halten kurz an an einem Ort, wo im Hinsicht auf Halloween Kürbisse angeboten waren. Carolyns Werkstatt war daran beteiligt, sie haben Geisterfiguren dafür geschaffen.


Um 12 beginnt das vierte und vielleicht entscheidende Spiel zwischen den Houston Astros und den Kansas City Royals. Es läuft gut, und im 7. Inning erarbeitet sich Houston eine 6:2 Führung. Noch sechs Outs, und sie sind für die nächsten Runde qualifiziert. Aber dann folgt die kalte Dusche. Die Royals holen sich im 8. und 9. Inning nicht weniger als sieben Runs und gewinnen das Spiel mit 9 zu 6. Innert Minuten von Hochstimmung zu Weltuntergang im Stadion.


Auch wenn es noch nicht ganz so weit ist, die Heimreise muss geplant werden, und hier macht mir vor allem das Gewicht meines Gepäcks Sorgen. Aber Hans weiss Rat, Er sucht mir einen grösseren Rucksack heraus, der als Kabinengepäck zugelassen ist und in dem alle meine Einkäufe problemlos Platz finden. Dazu leiht er mir auch noch eine Laptoptasche. Beides wird er dann im Januar wieder mitnehmen. Meinen kleinen SBB Rucksack werde ich als Schuhsack verwenden und im grossen Koffer unterbringen. Damit sollten alle meine Probleme gelöst sein.


Zum Nachtessen gibt es heute Schweinsfilet mit Bohnen und Frühkartoffeln, dazu wie immer Salat. Da Beatrice wieder via San Francisco nach Japan geflogen ist, essen auch Michael und Alex bei uns.


Bild 1: Unterwegs zur Arbeit; Bild 2: Einfahrt zu Carolyns Werkstatt; Bild 3: Der Laden, wo Produkte der Werkstatt erkauft werden; Bild 4: Pumpkin Paradise; Bild 5: Verzweifelter Astros Fan (Bild aus dem "Houston Chronicle"


14. Tag: Dienstag, 13. Oktober 2015


Tag der Restaurantbesuche


Nach dem üblichen Morgenprogramm gehen wir heute zusammen mit Michael, aber ohne Carolyn und Alex, zum Mittagessen in die Pappasito's Cantina. Ein Besuch in diesem Texmex Restaurant gehört seit jeher zum festen Programm meiner Besuche in Houston, nur dass ich jedes Jahr mehr Mühe habe, mit den im Allgemeinen recht grossen Portionen fertig zu werden. Diesmal geht es recht gut, weil Hans, Michael und ich uns für das vorgeschlagene Dienstagsmenu, eine Baja Fish Taco & Crispy

Queso Salad with guacamole, rice and beans. Dazu gibt es eine grosse Frozen Margarita, die erste und wahrscheinlich auch die letzte des diesjährigen Aufenthalts. Kleine Episode am Rande: Als Riet ihr Besteck aus der Serviette auspackt, steckt an der Gabel ein Stück Plastik. Der chef de service entschuldigt sich hundertmal und bringt als Entschädigung gratis eine feine Vorspeise, die wir dann später im Doggy Bag mitnehmen.


Am Abend sind wir noch einmal in einem Retaurant, diesmal im Country French Café "La Madeleine". Bekannte von Hans und Riet, die sich schon das letzte Mal getroffen habe, wollen uns zu meiner Ehre unbedingt zu einem kleinen Essen einladen. Es handelt sich bei diesem Lokal, wie schon der Name Country Café andeutet, nicht um gehobene französische Küche, sonder es werden eher kleine Snacks, Suppen, Crosissants und Desserts angeboten. Gut sollen vor allem die Tomaten- und die Zwiebelsuppe sein. Letztere bestellen Hans und Michael. Ich entcheide mich für etwas Leichteres, einen erfrischenen Caesar Salad und zum Nachtisch für eine Riesencrèmeschnitte.


Im Laufe des Nachmittags habe sich die Chicago Cubs als erstes Team für die Chanmpionship Series qualifiziert, am Abend verlieren die New York Mets gegen die Dodgers und müssen für ein fünftes Spiel nach Los Angeles reisen. Morgen und übermorgen werden nun die letzten Enscheidungen falle, und am Freitag beginnt die ALCS, der am Samstag die NLCS folgt. Aber dann bin ich schon wieder in der Schweiz.


Bilder 1 bis 4: Mittagessen in Pappasito's Cantina; Bild 5: Eine prächtige frozen Margarita


15. Tag: Mittwoch, 14. Oktobr 2015


Abschiedsessen "Gschnätzlets mit Röschti"

 

Heute ist der letzte ganze Tag meines Aufenthalts angebrochen. Hans und ich fahre am Morgen noch einmal zu Costcos, weil er dort ein paar Sachen kaufen muss. Dass gibt mit Gelegenheit, endlich auch für Sandro noch etwas Passendes zu kaufen. Auf dem Rückweg gehen wir bei HEB vorbei, um die Sachen für das Nachtessen einzukaufen. Obwohl Hans zuerst behauptet hat, man könne ich Amerika kein Kalbfleisch kaufen, finden wir grosse Kalbsplätzli, die ich selber schnetzeln muss. Was man aber wirklich vergebens sucht, ist ein Chasselas Wein. Wir nehme dafür einen echt italienischen Pino Grigio.

 

Zum Mittagessen braten wir uns unsere letzten Amerikaner Cervelat, und dann tauche ich noch einmal in den Pool ein. Hans halt diesen für ihn historischen Moment auf einem Bild fest: letztes Bad von Uncle Ernie am 14. Oktober 2015. Dann sehe ich mir das Spiel der Texas Rangers an, die aber vor allem wegen ihres miserablen Fieldings (drei Error in einem Inning) in Toronto bös unter die Räder kommen. Im Anschluss packe ich probhalber meinen Koffer und stelle fest, dass ich den grossen Rucksack von Hans gar nicht brauche. Um die Computertasche bin ich aber froh, die nehme ich gerne mit.

 

Da Michael und Alex erst nach sechs kommen, kann ich mir mit dem Kochen etwas Zeit lassen, Das Fleisch ist gechnetzelt, die  Zwiebeln gehackt, die Champignons geschnitten. Viertel vor sechs setze ich die Oringinal Schweizer Rösti (von Hans seinerzeit mitgenommen) auf. Am meisten Angst habe ich vor dem Wenden, da die Pfanne sehr gross und der Teller etwas zu klein ist. Es gelingt aber bestens. Da Fleisch mach mir keine Mühe. Alle loben das Festessen, das ich zum Abschied gekocht habe.

 

Am Abend dann das letzte Spiel der Astros, leider auch eine traurige Geschichte. Damit sind beide Texas-Vereine ausgeschieden. 

 

Bilder 1 und 2: Letztes Bad im Pool; Bild 3: Gschnätzlets und Röschti


16. Tag: Donnerstag, 15. Oktober 2015


Problemloser Heimflug

 

Nach dem Ausprobieren diverser Varianten habe ich endlich das Ei des Kolumbus gefunden. Ich nehme neben meinem Rucksack eine Laptop-Tasche von Hans mit, so dass ich neben dem Koffer, den ich aufgeben, noch ein Stück Handgepäck und eine Computertasche mitführe, was den Vorschriften entspricht. Wie immer sind wir etwas früh auf dem Flughafen, wo ich mich von Hans verabschiede und zum Check-in begebe. Dank Premier Access bin ich schnell durch alle Kontrollen und dadurch etwa 90 Minuten zu früh am Gate.

 

Ruhiger Flug nach Washington, wo mit zu früh ankommen, so dass es sogar noch für ein Bier an der Bar reicht. Dann dank meinem Premium Seat recht weit vorne im Flieger mit ausreichend Platz, Erfreulich, dass es neuerdings auch bei United Bier und Wein zum Essen Gratis gibt.

 


17. Tag: freitag, 16. Oktober 2015


Ankunft bei winterlichen Verhältnissen

 

Eine halbe Stunde zu früh in Zürich, wo ich aber recht lang aufs Gepäck warten muss. Dann mit der S Bahn zur Hardbrücke und von dort mit der S 12 nach Brugg. Bin ich in Houston bei sommerlichen Temperaturen eingestiegen, so sind sie hier nahe am Gefrierpunkt. Aber ich bin ja zum Glück jeweils nur kurz im Freien. 

 

In Brugg erwartet mich am Bahnhof Annamaria und zu Hause dann Sina. Welche von beiden sich mehr freut, weiss ich nicht, aber Sina äussert ihre Freude auf alle Fälle deutlicher.

 

Gleich nach der Ankunft packe ich die Geschenke aus, die von den diversen Verwandten, die mich im Laufe des Tages nach und nach willkommen heissen, in Empfang genommen werden. Obwohl ich inzwischen währschaft müde bin, halte ich bis am Abend durch, weil ich inzwischen weiss, dass man den Jetlag so am schnellsten los wird. Aber schliesslich krieche ich doch kurz nach acht in die Federn.